Wichtig für alle Anwender der ClearCanvas Workstation (im Folgenden „Software“) ist, dass die Instruktionen komplett gelesen und verstanden werden, wenn es sich um die Behandlung von Patienten und deren Diagnostik und Therapie handelt.
Sollten die Instruktionen und weiteren Dokumentationen, die in diesem Abschnitt zitiert werden, nicht beachtet werden, kann dies zu inkorrekter Anwendung der Software führen und sich unmittelbar auf das Wohl des Patienten auswirken.
Generell sollte vor Diagnosestellung oder Behandlung eine Überprüfung der Daten auf Vollständigkeit, Verfügbarkeit und Korrektheit durch den Anwender erfolgen. Wenn Zweifel an die Vollständigkeit und Ordnungsmäßigkeit der Bilder aufkommen, sollte der Anwender geeignete Schritte unternehmen bevor er weiterfährt mit der Befundung. Zum Beispiel muss die Zahl der Bilder, die die Software für eine Studie anzeigt, übereinstimmen mit der Zahl der Bilder, die sich für die gleiche Studie im PACS befindet. Im Fall von Abweichungen, kontaktieren Sie den Administrator um ein Problem zu lösen.
Hardware und Software
Stellen Sie sicher, dass alle Installationsanweisungen in diesem Dokument befolgt werden und dass die Software mit einem Minimum an Systemfunktionen installiert wird. Monitor-nahe Geräte wie Drucker müssen den medizinischen Anforderungen entsprechen und zum Zeitpunkt der Konfiguration entsprechend getestet werden bevor sie freigegeben werden. Überprüfungen, Kalibrierungen und Wartungen sollten in regelmäßigen Abständen erfolgen. Änderungen an den Monitoreinstellungen und an der Konfiguration sollten von Konstanzprüfungen und Überprüfungen begleitet werden.
Ausschlüsse von Befundung und Diagnostik
In diesem Absatz wird deutlich gemacht, dass bestimmte Objekte von Bildern nicht mit dieser Software befundet werden sollten obwohl sie auf dem Monitor angezeigt werden können.
Verlustbehaftete (Lossy) komprimierte Bilder
Verlustbehaftet komprimierte Bilder erscheinen auf dem Bildschirm mit dem Text-Overlay „LOSSY“ in gelber Schrift zusätzlich mit dem Kompressionsfaktor als weitere Information. Für verlustbehaftete Bilder gibt es 2 Gründe:
1. | Die Modalität, die die Bilder ursprünglich erzeugt hat, legt sie In einem verlustbehafteten (Lossy) komprimierten Format ab. In dieser Situation kommt es auf den Zweck an warum die Modalität so ablegt, unabhängig davon ob die Bilder für Befundungszwecke geeignet sind oder nicht. |
2. | Die Bilder wurden z.B. vom PACS verlustbehaftet (Lossy) komprimiert. Solche Bilder sollten niemals zur Befundung herangezogen, stattdessen nur Originalbilder verwendet werden. Dies schließt Bilder ein, die ursprünglich komprimiert und später durch ein Speichergerät weiter komprimiert wurden. Dies wird kenntlich gemacht im Text-Overlay durch Angabe mehrfacher Kompressionsfaktoren. |
Mammografie
Siehe "Indikationen für die Anwendung" auf der Seite Gesetzliche Bestimmungen.
Kalibrierung des bildgebenden Gerätes (Modalität)
Messungen, die auf der Workstation durchgeführt wurden, sind komplett abhängig von der Kalibrierung des Aufnahmegerätes. Wenn Zweifel bestehen an der ordnungsgemäßen Kalibrierung der Modalität oder der Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Konstanzprüfungen aufkommen, dann sollten die Bilder nicht für die Befundung genutzt werden.
Manuel kalibrierte Bilder
Bilder, deren originale Pixelgrößen entweder durch die Software oder durch andere Einflüsse verändert wurden, sollten nicht zur Befundung herangezogen werden. Es gibt allerdings die Möglichkeit, softwareseitig die Bilder nachträglich zu kalibrieren, was weiter unten diskutiert wird. Diese Möglichkeit ist begleitet von menschlichen Fehlern, auch wenn im Bild Bezugsmarken verwendet werden. Die Weitergabe von daraus abgeleiteten Messwerten geschieht auf eigene Verantwortung.
Werte, die aus Messungen in Regions of Interest (ROI) resultieren (z.B. Lineal, Ellipse, Rechteck, Polygon) entstehen durch die Einbeziehung der Pixelgröße in ihre Berechnung. Die Nutzung solcher Werkzeuge unter Einbeziehung manuell kalibrierter Bilder geschieht auf eigene Verantwortung.
Nuklearmedizin/PET
Obwohl die Software in der Lage ist, PET-CT Fusionsbilder zu erzeugen und zu visualisieren und den Standard Uptake (SUV) messen kann, fehlen einige gebräuchliche Werkzeuge für die Erstbefundung, z.B. Fusion MIP/MinIP. Einige Modalitäten sind aber in der Lage, MIP/MinIP-Bilder innerhalb einer Studie zu liefern. Dann kann der Anwender entscheiden ob er mit den in seiner Workstation vorhandenen Werkzeugen seine Erstbefundung durchführen kann. .
Key Images
Die Software kann “Key Images” erzeugen, die später für Demonstrationszwecke benötigt werden, wobei Annotationen und Messungen in den Bildern eingebrannt sind. Key Images sollten nie für die Erstdiagnose verwendet werden, sondern nur die Originalbilder, von denen die Key Images abgeleitet wurden. Obwohl Key Images „eingebrannte “ Statistikwerte für ROIs enthalten können, sollten sie lediglich als informell betrachtet werden. Werte, die für den Befund gewonnen werden, sollten von den Quellbildern gewonnen werden.
DICOM Print
Vor dem Versuch die DICOM-Print Funktion zu nutzen, sollten Sie die Dokumentation in dieser Anleitung lesen und verstehen.
Die Bilder werden in der gleichen Weise aufbereitet (gerendert) wie sie für die Darstellung auf dem Bildschirm (8 Bit) benötigt werden. Bevor sie zum Drucker geschickt werden, werden sie nicht weiter bearbeitet. Die Bildqualität ist nicht nur von der ClearCanvas Workstation-Software abhängig sondern auch von den physikalischen Eigenschaften des Druckers selbst und von den Medien, auf die gedruckt werden soll. Jeder Drucker muss individuell konfiguriert und die Bildqualität sorgfältig überprüft werden. Ist das nicht der Fall, sollten gedruckte Bilder nicht weitergegeben werden.
Die Druckoption " Echtgröße " ist auch von den Eigenschaften des Druckers abhängig indem der Drucker das DICOM-Attribut "Requested Image Size" in richtiger Weise unterstützen muss. Bevor Sie die Option „Echtgröße“ für die Behandlung und Befundung eines Patienten nutzen, sollte eine sorgfältige Genauigkeitsbestimmung durchgeführt werden. Selbst nach Durchführung der Messung sollte das Overlay für den Abbildungsmaßstab mit in den Druck einbezogen werden. Der Anwender sollte weiterhin sich davon überzeugen, dass das Bild wirklich Echtgröße besitzt, indem er die Distanz zwischen den kleineren Strichen des Maßstabes auf dem Film nachmisst. Die Distanz sollte genau 1 cm betragen.
Bildspeicher und Laden von Bildern
In diesem Abschnitt geht es um Bildspeicherung und das Laden von Bildern. Obwohl diese beiden Funktionen unter normalen Bedingungen problemlos arbeiten sollten, können Transportfehler auftreten, wenn Bilder quer durch das Netz geschickt oder auf den lokalen Speicher der Workstation gespeichert werden. Die Anwender sollten nicht davon ausgehen, dass diese Operationen immer erfolgreich ablaufen. Sie sollten vielmehr den Erfolg dieser Operationen verifizieren bevor sie mit der Befundung der Studien oder mit der Behandlung des Patienten beginnen.
DICOM-Abfrage
Wenn eine Patienenstudie von einem anderen DICOM-Gerät (z.B. über eine PACS-Route) zu einer Workstation geschickt wird, kann die Workstation nicht entscheiden ob alle Bilder geschickt wurden oder nicht. Limitierung im DICOM Standard.
In dem Moment wenn ein Anwender manuell eine oder mehere Studien von einem anderen DICOM-Gerät auf seine Workstation laden möchte, ist es wichtig, dass er den Aktivitätsmonitor nach eventuellen Transferfehlern überprüft. Für jede geladene Studie gibt es einen Eintrag in der Arbeitsliste, die im Falle einer erfolgreichen Übertragung die Zahl der bereits übertragenen und der noch zu übertragenden Bilder angibt. Beide Angaben sollten am Ende´gleich sein. Es gibt noch einen weiteren Eintrag in der Arbeitsliste, der die erfolgreiche Speicherung im lokalen Speicher anzeigt. Wenn beide Listeneinträge Erfolg anzeigen, die erwarteten Bilder eingetroffen und gespeichert sind, dann kann die Studie als erfolgreich übertragen betrachtet werden. Beachten Sie, dass die Anzahl der zu erwartenden Bilder vom sendenden Gerät mitgeliefert wird, worüber die Workstation keine Kontrolle hat. Wenn die Anzahl der Bilder vom Sender nicht korrekt überliefert wird, dann ist das Ergebnis nicht berechenbar.
Workstation erlaubt dem Anwender einzelne Serien aus einer Studie auszuwählen und lokal zu speichern. Da die Studie dann nur partiell vollständig ist, kann dies wegen unzureichenden Informationen zu Fehldiagnosen führen. Daher sollte diese Funktion mit Sorgfalt ausgeführt werden und im Zweifel darüber ob die partielle Studie ausreicht oder nicht, die danze Studie geladen werden.
Der Anwender ist am Ende selbst verantwortlich, dass die Bilder komplett geladen und gespeichert sind, bevor er mit seiner Befundung beginnt. Studien, die mitten eines Ladevorgangs in den Viewer geladen werden, sind und bleiben unvollständig. Sie werden im Viewer nicht aktualisiert, auch wenn neue Bilder im Speicher eingetroffen sind.
DICOM Send
Wenn Studien zu einem anderen Gerät geschickt werden, stellen Sie sicher, dass jeweils die gesamte Studie erfolgreich versandt wurde, da das Empfangsgerät keine Kontrolle über die Vollständigkeit der Bilder hat. Dies ist ein Nachteil vom DICOM-Stndard.
Einträge in der Arbeitsliste des Aktivitätsmonitors können gelöscht werden. Es ist jedoch wichtig, dass die gesamte Operation erneut gestartet und auch erfolgreich beendet wird oder die Studie muss komplett aus dem Sendevorgang gelöscht werden. Die Löschung eines Eintrages in der Arbeitsliste kann zu einer unvollständig gespeicherten Studie führen und dies wiederum zu Fehldiagnosen wegen unvollständigen Informationen.
Ausgewählte Serien einer Studie können zu einem entfernten Gerät geschickt werden, wobei auch nur ein Teil der Studie auf dem entfernten Gerät ankommt. Deshalb sollte dieser Vorgang mit Vorsicht angestoßen werden und wenn Zeifel über die partielle Studie bestehen, sollte die gesamte Studie geschickt werden.
Import von Bildern
Wenn Bilder auf den lokalen Speicher importiert werden, sollte der Anwender den Aktivitätsmonitor überprüfen und sicher stellen, dass der Import vollständig erfolgt ist und die Anzahl der importierten Bilder korrekt ist.
Löschen von Serien
Einzelne Serien aus einzelnen Studien können aus dem lokalen Speicher der Workstation gelöscht werden. Dieser Vorgang sollte mit Vorsicht durchgeführt werden, da eine partiell vollständige Studie entstehen kann, die wegen ungenügender Informationen zu Fehlinterpretationen bei der Befundung führen kann. Im DICOM können Studien empfangen und verschickt werden und dies von und zu vielen unterschiedlichen Geräten. Das Löschen von Serien einer Studie auf der Workstation heißt nicht, dass die Serien unwiederruflich gelöscht sind. Die Workstation kann z.B neu erstellte Key-Images und PDF-Anhänge automatisch auf ein entferntes Gerät (siehe Veröffentlichung) schicken in der Absicht den Inhalt einer Studie zu synchronisieren. Deshalb sollte ein Fachmann, der sich mit PACS auskennt, konsultiert werden, wenn Inhalte von Studien modifiziert werden sollen.
Automatisches Löschen von Studien
Die Workstation kann so konfiguriert werden, dass Studien nach einer bestimmten Zeit seit dem Empfang/Import gelöscht werden. Wenn das automatische Löschen von Studien konfiguriert wird, dann sollte sicher gestellt werden, dass die Löschzeiten entsprechend der Nutzung der Workstation eingerichtet sind. Wenn z.B die Workstation als semi-permanentes Archiv genutzt wird, sollte überprüft werden ob alle regulatotorischen Aspekte berücksichtigt und alle gesetzlichen Vorschriften beachtet werden.
Speichernutzung
Die Workstation wird den Empfang und das Speichern von DICOM-Bildern unterbrechen, wenn der maximal zugewiesene Speicherplatz erreicht wird. Wenn dieser Zustand erreicht wird, werden Einträge in der Arbeitsliste des Aktivitätsmonitors, die auf "in Bearbeitung" stehen, auf "gescheitert" gesetzt, so dass sich zunehmend auch partiell vollständige Studien im lokalen Speicher ansammeln. Erst wenn das Speicherproblem gelöst ist, können die gescheiterten Aufträge erneut gestartet werden, damit die Vollständigkeit der Studien sichergestellt ist. Beachten Sie, dass nicht angeforderte Operationen wie Autorouting von anderen Geräten nicht von der Workstation selbst erneut gestartet werden können. Dies muss an der sendenden Station selbt unternommen werden.
Reindizierung des Datenspeichers
Der Anwender sollte sich nicht blind darauf verlassen, dass ein Reindizierungsvorgang immer erfolgreich abgeschlossen wird. Vielmehr sollte er den Aktivitätsmonitor überprüfen um sicher zu gehen, dass keine Fehler gemeldet wurden.Obwohl der Anwender die Workstation während einer Reindizierung weiter benutzen kann, ist es nicht empfehlenswert, die Befundung fortzusetzen, da Studien im Viewer möglicherweise unvollständig geöffnet werden. Solche Studien werden im Viewer nicht automatisch mit dem neuen Index aktualisiert. Der Anwender sollte warten bis die Studie in "Meine Studien" komplett vorhanden ist, bevor er sie visualisert.
Bildbearbeitung
Dieses Kapitel stellt spezielle Funktionen des Image Viewers zur Diskussion, die weiterer Erläuterungen bedürfen, damit sie effizient und sicher bedient werden können. Dem Anwender ist dringend zu empfehlen, den gesamten Inhalt der Bedieungsanleitung zu studieren, damit Software und deren Funktion voll verstanden werden.
Mammografie
Die Bildschirmgestaltung von Mammografiebildern erfolgt automatisch mit einer Normierung hinsichtlich Spiegelungen und Rotationen in Abhängigkeit von Lateralität und Patientenorientierung- unabhängig davon wie die Pixeldaten gespeichert sind. Für laterale Sichten (einschließlich MLO und LMO) erfolgt der Standardbildschirm mit Kopf nach oben und die posteriore Sicht entweder nach links (für die linke Brust) oder nach rechts (für die rechte Brust). Für die cranialen-caudalen Sichten erfolgt der Standardbildschirm mit Patientenarm nach oben, die mediane Sicht nach unten, und die posteriore entweder nach links oder nach rechts (wiederum linke bzw. rechte Brust). Text-Overlays werden in den Ecken gegenüber der posterioren Sicht positioniert, um keine anatomischen Gebiete zu verdecken.
Trotz dieser Funktionen bleibt es verpflichtend, dass als Teil des Aufnahmeprotokolls die standardisierte und konsistente Positionierung von Bleimarkern benutzt wird um sicher zu stellen, dass die Bilder korrekt auf den Bildschirm kommen. Entsprechend den Richtlinien der ACR müssen die Marker nahe der Axilla (Ampitis) der Patientin positioniert werden, welche sich im oberen Teil des Bildes wiederfinden, wenn das oben beschriebene standardisierte Protokoll eingehalten werden soll. Wenn Unstimmigkeiten zwischen Positionierung und Bildschirm oder den Text-Overlays auftauchen, sollte man sehr umsichtig vorgehen, da dies Anzeichen für Fehler bezüglich Lateralität und/oder fehlerhafte Orientierungsangaben in der Codierung des Bildes sind.
Kalibrierung der Bilder
Die Workstation nutzt die im Kopfteil der Bilder gespeicherten Angaben der Pixelgröße um ROI-Messungen und Drucke in Echtgröße unterstützen zu können. Bei Schnittbildern (z.B. CT, MR, PT, etc.) entsprechen diese Werte den anatomischen Größen. Bei Modalitäten, die Projektionsbilder erzeugen (z.B. CR, DX, MG, etc.) können diese Werte entweder den physikalischen Lineardimensionen von Detektorelementen entsprechen oder anatomischen Größen nach Anwendung von verschieden Arten von Korrekturfaktoren (z.B. die ROI befindet sich in einer abschätzbaren Tiefe, oder die Korrektur durch bekannte Vergleichsobjekte in gleicher Tiefe wie die ROI). Wenn Messungen dieser Art durchgeführt werden, ist es sehr wichtig, die Text-Overlays zu beachten, um festzustellen ob und welche Kalibrierungsmethode angewandt wurde. Vorsicht sollte man walten lassen, wenn die Kalibrierungsmethode unbekannt ist.
Wenn die Pixelgröße für eine spezielle Modalität nicht bekannt ist, kann man versuchen, die Kalibrierungs-Funktion für eine Messmethode anzuwenden, um die Pixelgröße manuell bestimmen zu können. Nach Durchführung dieser Prozedur können weitere Messungen innerhalb des Bildes durchgeführt werden und die statistischen Angaben können in Einheiten (cm) statt in Anzahl Pixel angegeben werden.
Es ist wichtig folgendes zu beachten:
• | Selbst innerhalb einer Serie oder eines Bildschirm-Sets muss jedes Bild separat kalibriert werden. Die Kalibrierung eines Bildes kann nicht auf ein anderes Bild übertragen werden, da es keinen Sinn macht, anzunehmen, dass jedes Bild einer Serie, die gleichen Pixelabmessungen hat. |
• | Für ein Bild, das einmal kalibriert wurde, kann die Kalibrierung auch an anderen Stellen, an denen das Bild auftaucht, angewendet werden. Dies aber nur während der gleichen Session. Die Kalibrierung kann nur temporär durchgeführt werden, wobei die zugrunde liegenden DICOM Bilder nicht modifiziert werden. |
Slab MPR
Slab-Bilder aus Multi-Planaren-Rekonstruktionen werden erzeugt indem eine gewisse Anzahl von Schnittbildern in ein separates Volumen zwischenzeitlich extrahiert wird. Aus diesen Schnittbildern wird unter Berücksichtigung des jeweiligen Intensitätsmaximums oder wahlweise des Intensitätsminimums oder deren Mittelwerte eine 2-dimensionale Projektion berechnet. Die entstehenden Bildpunkte in den neuen Schnitten enthalten interpolierte Werte, die nicht unbedingt den originalen Maxima, Minima oder Mittelwerten aus den Herkunftsschnitten entsprechen. Weiterhin basieren statistische Angaben, die aus Regions of Interest in den Ursprungsbildern erstellt wurden auf den projizierten Pixelwerten. Beispiel: der Mittelwert in einer ROI eines MIP-Slabs ist der Mittelwert der projizierten Maxima. Aus diesem Grund sollten diese Bilder nicht zur quantitativen Analyse herangezogen werden. Sie sind nur zur visuellen Interpretation und Orientierung geeignet.
PT/CT Fusion
Bilder werden fusioniert indem zuerst ein Volumendatensatz aus der PT-Serie erstellt und anschließend neue Schnitte berechnet und erstellt werden, die sich an derselben anatomischen Stelle befinden wie die Schnitte aus der CT-Serie, mit denen die neuen Schnitte aus der PT-Serie überlagert werden sollen. Die Software macht für die Fusionierung keinerlei Bildregistrierung, sondern verlässt sich komplett auf die Einträge für Position und Orientierung des Patienten in den Bildköpfen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Modalität akkurat kalibriert worden ist.
Wie im Abschnitt Fusion von Bildern diskutiert, zeigen manche CT- und PT-Bilder an, dass sie unterschiedliche Referenzbilder haben, in der Regel weil sie an unterschiedlichen Geräten, die zur Zusammenarbeit konfiguriert wurden, akquiriert wurden. Die Software kann solche Bilder fusionieren, aber mittels eines gelb hinterlegten Text-Overlays wird angezeigt, dass die beiden Referenzbilder nicht übereinstimmen. Eine Person muss dafür verantwortlich sein, dass beide Geräte korrekt konfiguriert, kalibriert sind und Konstanzprüfungen durchgeführt werden. Andernfalls läuft man Gefahr, dass die Bilder nicht korrekt und fusioniert auf dem Bildschirm dargestellt werden.
Standard-Uptake (SUV)
Der SUV gibt die Konzentration eines Radioaktiven Tracers in einer definierten Region of Interest (ROI) an, die auf PET oder PET-CT Bilder gelegt werden. Die Genauigkeit von SUV-Bestimmungen ist von vielen Faktoren abhängig, die meisten davon außerhalb der Einflussnahme der ClearCanvas Workstation. Einige der Faktoren sind: Signal/Rauschverhältnis, Abschwächungskorrektur, Bewegungsartefakte des Patienten, Partial-Volume-Effekt (Unterscheidung von verschiedenen Geweben), Größe des Patienten, Aufnahmezeitpunkt der Bilder nach Injektion des Tracers (Kontrastmittels), nur um einige Faktoren zu nennen. Die ClearCanvas Workstation benutzt die einfache aber weit verbreitete Methode zur Berechnung des SUV. Dennoch sollten Sie, bevor Sie einen Patienten befunden oder behandeln, unabhängig von der SUV-Bestimmung durch die ClearCanvas Workstation, mit anderen Studien, die unter ähnlichen Bedingungen aufgenommen wurden, eine SUV-Bestimmung durchführen.
Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass der Wert einer SUV-Bestimmung an einem PET-CT-Fusionsbild sich leicht unterscheiden kann von der Messung an einem originalen PET-Bild in der identischen anatomischen Lage. Dies liegt daran, dass das PET-Overlay-Fusionsbild aus dem berechneten Volumen stammt und eventuell mit mehr als einem originalen PET-Bild interpoliert wurde. Der Unterschied sollte minimal sein. Wenn allerdings Zweifel aufkommen sollten, bestimmen Sie den SUV an den PET Bildern.
Hanging-Protokolle
Ein Hanging-Protokoll wählt automatisch das richtige Display-Set für eine Studie eines Patienten, die zur Visualisierung aufgerufen wird. Vorhandene Voraufnahmen (Priors) werden ebenfalls in das Hanging-Protokoll einbezogen. Wichtig zu wissen ist, dass nur die ausgewählte Studie und Voraufnahmen vor dem Aufnahmedatum (Study-Date) der Primärstudie durch das Hanging-Protokoll berücksichtigt werden. Dies beruht darauf, dass das Hanging-Protokoll einen zeitlichen Bezug relativ zur geöffneten Studie herstellt. Daher können Studien, die später entstanden sind und relativ zur geöffneten in der Zukunft liegen, sinnvoller weise im radiologischen Workflow nicht berücksichtigt werden. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass die richtige Studie (in der Regel die aktuell aufgenommene Studie) als Primärstudie gewählt wird.
Ebenfalls zu beachten ist, dass Hanging-Protokolle auf einfachen Filtern beruhen und es ist absolut denkbar, dass eine zugehörige Voraufnahme oder eine dazu gehörige Serie vom Hanging-Protokoll nicht geladen wird, weil ganz einfach die Filterwerte innerhalb des Bildes nicht für das Filter passen. Ebenso kann es vorkommen, dass eine ältere Voraufnahme anstatt einer jüngeren Studie gehängt wird, einfach weil die ältere Studie die passenden Filterwerte hat. Generell passiert das häufig in den Institutionen, die nicht auf die langfristige Konsistenz ihrer DICOM Daten achten. Es ist deshalb sehr wichtig, dass die radiologische Einrichtung von Anfang an die Einträge für Beschreibung der verschiedenen Studien und Serie standardisiert festlegt.
Letztendlich können Hanging-Protokolle menschliche Entscheidungen niemals ersetzen. So liegt es in der Verantwortung des Anwenders, die Vorgeschichte des Patienten im Auge zu behalten und sicher zu stellen, dass alle erforderlichen und verfügbaren Studien komplett und korrekt sind bevor er mit der Befundung oder der Behandlung beginnt. So wird dringend empfohlen, alle Hanging-Protokolle intensiv für Szenarien, die typisch für die Institution sind, zu testen und sicher zu stellen, dass sie das tun, was von ihnen erwartet wird.
Anlagen zur Studie
Mit Anlagen zur Studie kann der Anwender PDF-Arztbriefe und andere Dokumente der Studie des Patienten zuordnen indem ein DICOM-Datensatz mit Encapsulated PDF erstellt wird. Es besteht ein erhöhtes Risiko für die Sicherheit des Patienten und/oder die Verletzung der Vertraulichkeit, wenn das falsche Dokument (z.B. Arztbrief eines anderen Patienten) einer Studie zugeordnet wird. Die Workstation führt keine inhaltliche Verifizierung des PDF-Dokuments durch. Es wird empfohlen, die automatische Voransicht zu nutzen, um sicher zugehen, dass der richtige Arztbrief and der Studie hängt.
Anhänge an Studien werden standardmäßig automatisch in das PACS zurückgeschrieben. Wenn ein Arztbrief an die falsche Studie angehängt wurde, reicht es nicht aus, ihn einfach vom lokalen Speicher der Workstation zu löschen Der PACS Administrator muss die Studie in den PAC-Systemen aufsuchen, in die das Dokument publiziert wurde und den Anhang dort löschen. Danach muss die Studie vom lokalen Speicher der Workstation gelöscht (wenn sie dort gespeichert wurde) und die richtige Anlage geladen und zugeordnet werden.
Voraufnahmen (priors)
Wenn Sie eine Studie auf dem Bildschirm öffnen, werden die Voraufnahmen für diesen Patienten gesucht und im Viewer verfügbar gemacht. Im Abschnitt Voraufnahmen finden Sie weitere Details dafür wie diese Funktionalität arbeitet. In dem Fall, dass Ihr Standardserver nicht kontaktiert werden kann, wird die Software einmal warnen, dass eventuell Voraufnahmen nicht geladen werden können. Diese Warnung wird nicht mehr auftauchen, wenn eine Anforderung einer Studie (Query/Retrieve) erfolgreich durchgelaufen ist.
Generell liegt es in der Verantwortung des Anwenders, die Historie des Patienten zu beachten und sicher zu stellen, dass alle erforderlichen Studien verfügbar und komplett sind, bevor er mit der Befundung oder Behandlung beginnen kann.
ClearCanvas Workstation, Personal - User's Guide
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